Möchten Sie eine Wärmepumpe installieren?

Alte Häuser haben oft ihren ganz eigenen Charme, aber auch spezifische Herausforderungen, wenn es um die Energieeffizienz und Heizung geht. Insbesondere bei der Modernisierung der Heiztechnik stellt sich oft die Frage: Kann eine Wärmepumpe in einem alten Haus effektiv genutzt werden?

Warum eine Wärmepumpe für alte Häuser in Betracht ziehen?

  • Energieeffizienz: Wärmepumpen nutzen die Umgebungsenergie (aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser) und wandeln sie in Heizenergie um. Dies kann zu erheblichen Energieeinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen führen.
  • Umweltfreundlich: Da Wärmepumpen keine fossilen Brennstoffe verbrennen, tragen sie zur Reduktion von CO2-Emissionen bei und sind somit eine nachhaltige Heizlösung.
  • Langfristige Kosteneinsparungen: Trotz höherer Anschaffungskosten amortisieren sich Wärmepumpen durch niedrige Betriebskosten und mögliche staatliche Förderungen.

Welche Arten von Wärmepumpen eignen sich für alte Häuser?

  1. Luft-Wasser-Wärmepumpe
    • Nutzt die Außenluft als Energiequelle.
    • Leicht zu installieren und kostengünstiger als andere Systeme.
    • Kann in Kombination mit vorhandenen Heizsystemen verwendet werden, wie z. B. Radiatoren.
  2. Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe)
    • Nutzt die im Erdreich gespeicherte Wärme.
    • Effizienter, aber höhere Installationskosten durch Erdarbeiten.
    • Eignet sich besonders gut für Gebäude mit großen Außenflächen.
  3. Wasser-Wasser-Wärmepumpe
    • Nutzt das Grundwasser als Wärmequelle.
    • Sehr effizient, aber aufwendiger in der Installation, da ein Zugang zu Grundwasser erforderlich ist.
  4. Hybrid-Wärmepumpe
    • Kombiniert eine Wärmepumpe mit einem anderen Heizsystem, z. B. einem Gas- oder Ölkessel.
    • Besonders geeignet für alte Häuser, in denen ein konventionelles Heizsystem bereits vorhanden ist und beibehalten werden soll.

Wichtige Faktoren für die Installation in alten Häusern

  1. Dämmung
    • Ein zentrales Thema bei der Installation von Wärmepumpen in alten Gebäuden ist die Dämmung. Ohne eine gute Wärmedämmung kann die Effizienz der Pumpe stark beeinträchtigt werden. Vor der Installation ist es ratsam, Fenster, Türen und Wände auf mögliche Wärmeverluste zu überprüfen und entsprechend zu isolieren.
  2. Heizkörper und Fußbodenheizung
    • Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Daher kann es notwendig sein, herkömmliche Radiatoren durch größere Heizkörper oder eine Fußbodenheizung zu ersetzen, die bei niedrigeren Temperaturen effizienter arbeiten.
  3. Platzbedarf
    • Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen im Außenbereich Platz für das Außengerät, während Erdwärmepumpen mehr Fläche für die Erdarbeiten erfordern. Die Größe des verfügbaren Raums kann die Wahl der Wärmepumpe beeinflussen.

In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme und staatliche Zuschüsse, die den Einbau von Wärmepumpen finanziell unterstützen. Diese Programme sollen die Energiewende vorantreiben und den Einsatz umweltfreundlicher Technologien fördern. Finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen:

1. Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die BEG ist eines der zentralen Förderprogramme der Bundesregierung, das Zuschüsse für energieeffiziente Sanierungen und Neubauten bereitstellt. Die Förderung umfasst den Einbau von Wärmepumpen in Wohn- und Nichtwohngebäuden.

  • Förderart: Zuschüsse und Kredite
  • Förderhöhe: Bis zu 35% der förderfähigen Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe
  • Zusatzbonus: Wenn die Wärmepumpe eine alte Ölheizung ersetzt, kann der Förderbetrag auf bis zu 45% steigen.
  • Antragstellung: Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die KfW-Bank

2. BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

Das BAFA bietet gezielte Zuschüsse für den Einbau von erneuerbaren Energien, einschließlich Wärmepumpen, an.

  • Förderhöhe: 35% bis 45% der Investitionskosten, abhängig von der Art der Wärmepumpe und der Ersetzung eines alten Heizsystems.
  • Förderfähige Maßnahmen: Installation der Wärmepumpe, Optimierung des Heizsystems (z. B. hydraulischer Abgleich), Kosten für notwendige Erdarbeiten bei Erdwärmepumpen.
  • Voraussetzung: Die Wärmepumpe muss auf der Liste der förderfähigen Geräte stehen und bestimmte Effizienzanforderungen erfüllen.

3. KfW-Förderprogramme

Die KfW-Bank bietet Kredite und Zuschüsse für energieeffiziente Sanierungen, einschließlich der Installation von Wärmepumpen, im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren“.

  • Förderhöhe: Bis zu 50.000 € als Kredit mit Tilgungszuschuss oder als direkter Zuschuss für Einzelmaßnahmen.
  • Kombinierbarkeit: Die KfW-Förderung kann mit BAFA-Zuschüssen kombiniert werden, um die Gesamtförderung zu maximieren.
  • Förderart: Günstige Kredite und Tilgungszuschüsse für energieeffiziente Maßnahmen.

4. Landes- und Kommunalförderungen

Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzlich zur bundesweiten Förderung eigene Programme für den Einbau von Wärmepumpen an.

  • Beispiele:
    • In Baden-Württemberg gibt es das „Klimaschutz-Plus“-Programm, das Wärmepumpen mit zusätzlichen Zuschüssen fördert.
    • Berlin und Bayern bieten ebenfalls spezielle Programme zur Förderung erneuerbarer Energien an.
  • Förderhöhe: Varriert je nach Region. Es lohnt sich, bei der zuständigen Behörde oder dem kommunalen Energieberater nachzufragen.

5. Förderung durch Energieversorger

Einige Energieversorger in Deutschland bieten ihren Kunden finanzielle Anreize für die Umstellung auf umweltfreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen.

  • Art der Förderung: Rabatte auf Installationskosten, Boni für den Wechsel zu Wärmepumpen-Stromtarifen.
  • Regionale Unterschiede: Diese Programme können je nach Energieversorger variieren. Es ist ratsam, den örtlichen Versorger direkt zu kontaktieren.

Fragen und Antworten (FAQ)

Q: Sind Wärmepumpen für alte, unsanierte Häuser geeignet?
A: Ja, Wärmepumpen können auch in alten Häusern installiert werden, allerdings sollte vorher eine gründliche Überprüfung der Dämmung und der Heizkörper erfolgen. In vielen Fällen ist es ratsam, vor der Installation Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz des Hauses zu ergreifen.

Q: Wie effizient ist eine Wärmepumpe in einem schlecht isolierten Gebäude?
A: Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt stark von der Wärmedämmung des Hauses ab. In einem schlecht isolierten Gebäude muss die Pumpe härter arbeiten, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, was zu höheren Betriebskosten führen kann. Eine nachträgliche Dämmung kann die Effizienz erheblich steigern.

Q: Gibt es Förderprogramme für die Installation von Wärmepumpen in alten Häusern?
A: Ja, viele Länder bieten staatliche Förderprogramme für den Einbau von Wärmepumpen an, insbesondere wenn diese in Verbindung mit Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz des Hauses stehen. In Deutschland beispielsweise gibt es KfW-Förderungen für energetische Sanierungen.

Tabelle: Vor- und Nachteile der verschiedenen Wärmepumpentypen

WärmepumpentypVorteileNachteile
Luft-Wasser-WärmepumpeEinfach zu installieren, kostengünstigGeringere Effizienz bei niedrigen Außentemperaturen
Erdwärmepumpe (Sole-Wasser)Hohe Effizienz, unabhängig von AußentemperaturenHohe Installationskosten durch Erdarbeiten
Wasser-Wasser-WärmepumpeSehr effizient und konstantAufwendige Installation, Zugang zu Grundwasser erforderlich
Hybrid-WärmepumpeFlexible Lösung, kombiniert mit bestehenden HeizsystemenAbhängigkeit von fossilen Brennstoffen, wenn in Kombination mit Gas oder Öl

 

RegionWärmepumpen-Preis (EUR)Installationskosten (EUR)Gesamtkosten (EUR)
Berlin10.000 €5.000 €15.000 €
München11.500 €5.500 €17.000 €
Hamburg10.200 €5.200 €15.400 €
Frankfurt10.800 €5.400 €16.200 €
Stuttgart11.000 €5.300 €16.300 €
Köln10.500 €5.200 €15.700 €
Düsseldorf10.700 €5.300 €16.000 €
Leipzig9.800 €5.000 €14.800 €
Bremen10.300 €5.100 €15.400 €
Dresden9.900 €5.000 €14.900 €

Zusammenfassung der monatlichen Kosten

KostenartMonatliche Kosten (EUR)
Stromverbrauch70 € bis 120 €
Wartungskosten10 € bis 25 €
Zusatzkosten (kalte Winter)20 € bis 50 € (optional)
Gesamtkosten80 € bis 195 €

Preise für Wärmepumpen nach kW (ohne Installation):

LeistungLuft-Wasser-Wärmepumpe (EUR)Sole-Wasser-Wärmepumpe (EUR)Wasser-Wasser-Wärmepumpe (EUR)
5 kW5.000 € – 8.000 €6.000 € – 10.000 €7.000 € – 11.000 €
8 kW7.000 € – 10.000 €8.000 € – 13.000 €9.000 € – 14.000 €
10 kW8.000 € – 12.000 €10.000 € – 15.000 €11.000 € – 16.000 €
12 kW9.000 € – 13.000 €11.000 € – 17.000 €12.000 € – 18.000 €
16 kW10.000 € – 16.000 €12.000 € – 20.000 €14.000 € – 22.000 €
20 kW12.000 € – 18.000 €14.000 € – 25.000 €16.000 € – 26.000 €

Wichtige Hinweise:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Meist kostengünstiger in der Anschaffung und einfacher zu installieren.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme): Effizienter, aber teurer in der Installation, da Erdarbeiten erforderlich sind.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Sehr effizient, aber komplexer in der Installation und teurer aufgrund der Grundwasserbohrungen.

Fazit

Wärmepumpen bieten auch für alte Häuser eine umweltfreundliche und langfristig kostengünstige Heizlösung, vorausgesetzt, es werden geeignete Vorbereitungen getroffen, wie z. B. die Verbesserung der Dämmung und die Anpassung der Heizkörper. Besonders in Kombination mit Förderprogrammen kann die Investition in eine Wärmepumpe sich schon nach wenigen Jahren amortisieren. Alte Gebäude können somit sowohl ihren Charme bewahren als auch energieeffizienter und umweltfreundlicher beheizt werden.

Quellen:

  1. https://www.waermepumpe.de
  2. https://www.energieheld.de
  3. https://www.kfw.de